Wesen und Haltung
Der Lapphund kann getrost als toller Allrounder beschrieben werden, der bei
mittelgroßem Körperbau vor allem durch seinen positiven Charakter besticht.
Der Rassestandard beschreibt ihn als aufgeweckt, mutig, ruhig und lernbegierig. Friedfertig und
vertrauenswürdig. Dies ist gleichzeitig der Leitfaden, der dem Züchter mit an die Hand gegeben wird, an dem
sich orientiert und nach dem letztlich züchterisch selektiert werden soll. Diese Kernaussagen über den Charakter
des Lapphundes sollten sich letztlich in jedem Finnischen Lapphund wiederspiegeln.
Ein Familienhund der durch Menschenbezogenheit und Kontakfreudigkeit auf sich
aufmerksam macht
Will man dem Finnischen Lapphund auch in der
Charakterbeschreibung gerecht werden, so muss man
zwangsläufig auch seine Menschenbezogenheit und seine
Kontaktfreudigkeit herausstellen. Der Finnische Lapphund
bindet sich sehr eng an seine Familie und möchte überall
dabei sein. Glücklicherweise ist er auch absolut dazu
geeignet den Menschen in jeglicher Situation begleiten zu
können. Er ist für verschiedenste Tätigkeiten zu begeistern und
möchte gern gefallen. Durchaus kann er auch mal etwas stur sein, da von ihm in seiner Tätigkeit als Rentier-
Hütehund auch erwartet wurde eigene Entscheidungen zu treffen. Mit guter und konsequenter Erziehung, die bei
jedem Hund oberste Pflicht sein sollte, ist der Lapphund sehr gut führbar und ein toller Gefährte. Durch seinen
Mut, seine Lernwilligkeit, seine Intelligenz und Friedfertigkeit passt er sich bei guter Sozialisation, die wie bei
jeder anderen Hunderassen auch in jüngstem Hundealter begonnen werden muss, jeder Situation an. Sein
Wetterunempfindliches Fell, welches robust und schützend bei Wind und Wetter wirkt, hilft ihm dabei natürlich
enorm. Auch im Sommer kommt er in unseren Gefilden sehr gut klar. Natürlich sollten aber bestimmte
Aktivitäten während der heißen Monate lieber in die frühen
Morgenstunden oder in die kühleren Abendstunden verlegt
werden.
Der Lapphund ist generell sehr freundlich und auch
Kinderlieb. Er ist ein Familienhund, der Ruhe und
Gelassenheit ausstrahlt. Das Hüteverhalten ist heutzutage
meist nur noch wenig ausgeprägt, da es in der heutigen Zeit
keine Rolle mehr für die Zuchtauswahl spielt bzw. eher
ungern gesehen ist. Dies trifft auch auf den Jagdinstinkt zu, der
nur in einzelnen Hunden noch nennenswert vorhanden ist. Dies unterscheidet sich von Individuum zu
Individuum und eine generalisierte Aussage dazu ist nicht möglich Die meisten Lapphunde verfügen jedoch über
wenig bis keinen Jagdtrieb. Beginnt man bereits im Welpen- und Junghundalter mit der Sozialisierung mit
anderen Tieren ist der Lapphund sehr verträglich mit Katze, Kaninchen, Meerschweinchen und anderen.
Wie jede andere Hunderasse ist auch der Lapphund in der
Lage anzuschlagen und zu bellen. Generell hat der Lapphund
aber nicht nur eine ruhige Ausstrahlung sondern zeigt sich
auch vom lautgebenden Verhalten ruhig. Schlägt der
Lapphund an hat er auch einen Grund dazu. Er kann schnell
wieder zur Ruhe gebracht werden. Er ist wachsam und achtet
auf seine Familie.
Wie alle Hunderassen hat auch der Lapphund
bestimmte Haltungsanforderungen, die ihn jedoch nicht grundlegend abheben
Er ist gern an der frischen Luft und bewegt sich gern. Natürlich braucht er seinen Auslauf. Der Lapphund ist
keine Couchpotato und kein Schoßhund, der zur Dekoration dient. Er ist für verschiedenste Outdoor-Aktivitäten
zu
begeistern, macht gern ausgiebige Spaziergänge und Wandertouren.
Auch das breite Hundesportangebot von Agility über
Obedience bis hin zum klassischen Schlittenhundesport sind
für ihn grundsätzlich interessant, auch wenn der ein oder
andere Sportmuffel in der Lapphund-Population vorhanden
ist. Dog tricking, also das Einüben von Tricks, bereiten viel
Freude und der Lapphund kann seine Lernbereitschaft und
Intelligenz unter Beweis stellen. Verschiedene Ausbildungen
bspw. als Schulbegleitung, Reitbegleithund oder
Therapiehund sind mit einem geeigneten Lapphund möglich.
Die Intensität der Fellpflege wird häufig überschätzt
Die Fellpflege erfordert zwar Aufmerksamkeit, ist jedoch weitaus weniger intensiv als es das tolle und prächtige
Lapphundgewand vermuten lässt. Eine tägliche Fellpflege ist absolut nicht nötig. Ein wöchentliches Bürsten
reicht absolut aus um ein schönes strukturiertes Fell zu erhalten. Es filzt dann überhaupt nicht. Etwas mehr
Aufmerksamkeit erfordert es jedoch während des Fellwechsels. Ist man dann fleißig und pflegt intensiv, indem
man die Unterwolle kräfitg ausbürstet, so hat man den Fellwechsel schnell in kurzer Zeit hinter sich gelassen. Die
Unterwolle lässt sich auf allen Untergründen sehr gut entfernen und bereitet auch beim Hausputz, bspw. beim
Staubsaugen keine Schwierigkeiten. Wer dagegen einmal versucht hat die borstigen kurzen Haare so mancher
Rasse, bspw. eines Jack-Russell-Terriers aus dem Teppich
herauszubekommen wird die Vorzüge des Lapphundfells
schnell zu schätzen wissen. Der leichteste Weg ist es sicherlich
den Hundefriseur aufzusuchen. Nach kurzer Zeit ist die
Unterwolle entfernt, der Hund entspannt und glücklich, und
das Thema Fellwechsel erledigt. Aber auch wer selbst fleißig
sein möchte hat innerhalb von wenigen Tagen Ruhe, denn der
Lapphund schmeißt sein Fell regelrecht ab und lässt es sich
dann auch sehr gern gefallen vom überschüssigen Fell befreit
zu werden. Im Übrigen legen die Lapphunde nach einem milden
Winter in der Regel auch weniger Fell im darauffolgenden Jahr an. Dabei behilft sich die Natur sehr schnell. Dies
ist auch ein Grund warum die Lapphunde selbst in Australien gern gehalten und gezüchtet werden.